Great Basin National Park

Der Norden Nevadas ist im Vergleich zu anderen Gegenden touristisches Niemandsland. Aus der endlosen Wüste inmitten der als Großes Becken bekannten Landschaft erhebt sich ein imposantes Bergmassiv, aus dem mit dem Wheeler Peak die zweithöchste Bergspitze in ganz Nevada emporragt. Dies ist die Heimat des Great Basin National Parks, eines der am wenigsten besuchten Nationalparks der kontinentalen USA.

Wer diesen entlegenen Nationalpark besucht, findet sich in einer wundervollen alpinen Bergwelt wieder. Die Gebirgslandschaft besticht mit landschaftlicher Schönheit und facettenreicher Natur. Aufgrund der enormen Höhe des Bergmassivs, das sich wie eine Insel aus dem großen Becken erhebt, erlebt man hier auf begrenztem Raum zahlreiche Klima- und Vegetationszonen. Eine schmale Panoramastraße windet sich in zahlreichen Kurven und spitzen Kehren von der Basis des Massivs in die Höhe.

Am Ende der Straße beginnen malerische Wanderwege wie der Alpine Lakes Loop, der zu zwei kristallklaren Bergseen führt, oder der Bristlecone Trail. Letzterer hat einen Wald aus bis zu 4.000 Jahre alten Grannen-Kiefern (Bristlecone Pines) zum Ziel, die zu den ältesten Lebewesen der Erde gehören. Noch höher hinaus geht es auf dem Wheeler Peak Summit Trail. Die anspruchsvolle Route führt auf 13 Kilometern zur Spitze des Wheeler Peaks in 3.982 Metern Höhe. Eine Tour, die im wahrsten Sinne des Wortes jeden Besuch des Great Basin National Parks krönt, ist allerdings anspruchsvoll und nur geübten Wanderern zu empfehlen.

Deutlich bequemer verhält es sich mit einem Ausflug in der entgegengesetzten Richtung, ins Erdinnere. Der Nationalpark beherbergt mit den für die Öffentlichkeit zugänglichen Lehman Caves nämlich zugleich ein einzigartiges Höhlensystem voller Stalaktiten, Stalagmiten und anderer filigraner Formationen. Besonders hervorzuheben sind so genannte Heliktite, die nicht nur fein strukturiert sind, sondern auch den Gesetzen der Schwerkraft zu widerstehen scheinen. Für eine Führung zu den Wunderwerken sollte man sich rechtzeitig anmelden, denn die Höhlenwanderungen sind trotz der geringen Besucherzahl des Nationalparks stets ausgebucht. Die Möglichkeit, direkt vor Ort einen freien Platz für eine Tour zu erhalten, gleicht einem Lottogewinn.

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